08.04.2019
Kategorie: Bäcker, Kreishandwerkerschaft

Sehr gute Brotqualität bei den Bäckern


 Von den 25 Bäckereibetrieben in der Bäckerinnung nahmen 13 Betriebe an der Brotprüfung und holten sehr gute Ergebnisse. Nach 29 Jahren schied Karl Nordhofen aus dem Vorstand aus.

Während Frankreich für seine Küche und Italien für seinen Wein berühmt sind, ist Deutschland für sein Brot bekannt. Über 3000 Brotsorten sind im Brotregister erfasst. Es zählt in Deutschland mit zu den Grundnahrungsmitteln und geht bei den Bäckern der Region täglich über die Theke. Es ist nicht nur der vielfältige Geschmack und die Variabilität des Brotes, sondern auch der gute Duft, wenn es frisch aus dem Backofen kommt.

Daher haben die Bäckereien bei der Brotprüfung die Möglichkeit, ihre Brote prüfen und benoten zu lassen. Dies ist ein Feinschliff für die Betriebe zu ihren Erzeugnissen. „Bei einer Brotprüfung wollen wir die Akzeptanz der handwerklichen und traditionellen Herstellung von Backwaren der Öffentlichkeit nahebringen“, so Obermeister Peter Krekel. Dabei gehe es nicht nur um Bestnoten, sondern auch um Tipps, die eigenen Produkte zu verbessern. In den letzten drei Tagen widmete sich Brotprüfer Michael Isensee vom Deutschen Brotinstitut 116 Broten und 40 Brötchen, welche von 13 Betrieben aus der Bäckerinnung eingereicht wurden. „Es war eine super Beteiligung“, so Isensee, „das ist nicht in allen Innungen gegeben.“ Es beteiligten sich folgende Bäckereien: Andreas Reichwein, Dornburg-Wilsenroth; Laux, Villmar; Lehnert, Hadamar; Nordhofen, Dehrn; Peter Krekel,Waldbrunn; Roth, Brechen; Simon, Waldbrunn; Stefan Jung, Limburg-Linter; Willert, Selters; Jung`s Backstube, Obertiefenbach; Michael Sabel, Hadamar; Huth, Limburg sowie Schäfer, Limburg. Insgesamt gibt es 100 Punkte, welche die Note sehr gut bedeuten. Bei 90 Punkten gibt es die Note gut. Hat ein Brot drei Jahre in Folge die Bewertung sehr gut, erhält es die Auszeichnung Gold. Geprüft werden nicht nur das Aussehen und die Konsistenz, sondern auch der Geruch und der Geschmack.
Beim Brot erhielten 65,5 Prozent der eingereichten Produkte die Note sehr gut, 30 Prozent die Note gut und 4 Prozent (fünf Brote) wurden nicht prämiert. Bei den Brötchen erzielten 68 Prozent die Note sehr gut, 28 Prozent die Note gut und zwei Brötchen wurden nicht prämiert.

Nach der Abschlussbesprechung der Brot- und Brötchenprüfung schloss sich die Jahreshauptversammlung an. Nach 29 Jahren schied Karl Nordhofen aus dem Vorstand aus. Er hat seinen Betrieb an seinen Sohn Markus Nordhofen übergeben und sich damit auch aus der Innung zurückgezogen. 1990 kam Nordhofen in den Vorstand. 1993 wurde er Mitglied des Gesellenprüfungsausschuss. Seit 2011 war er Stellvertreter des Obermeisters. Als sein Nachfolger wählte die Versammlung Michael Sabel. Als neuer Beisitzer kam Markus Nordhofen in den Vorstand.
Die Bäckereiinnung hat stabile Mitgliederzahlen, so Krekel in seinem Jahresbericht. Er freute sich auch sehr, dass in den Betrieben noch gut ausgebildet wird. Derzeit werden 58 Jugendliche ausgebildet, 30 als Bäcker, 23 als Fachverkäuferinnen sowie fünf als Kauffrau/mann im Büromanagement. Die Ausbildungszahlen bewegten sich auf einem stabilen Niveau und es sei den Betrieben gelungen, junge Menschen für die Ausbildung zu gewinnen.

Aber die Bäcker werden mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Olaf Schütz, Geschäftsführende Vorstand der Bäko Rhein-Main-Limburg wies darauf hin, dass in drei Jahren alle Strohhalme und Plastikbesteck endgültig verboten sind. Er riet den Bäckern, sich frühzeitig Gedanken über Alternativen zu machen. Auch schauten alle gespannt auf die Änderungen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches. Es gibt Bestrebungen, Kontrollergebnisse der Lebensmittelkontrolle für alle zu veröffentlichen, um den Verbraucher aufzuklären. „Es gehört eine vernünftige, bundesweit einheitliche Regelung her, die auch nicht von der Betriebsgröße abhängig sein darf“, so Schütz. Er unterstütze auch den Verbraucherschutz, aber die Berichte für die Lebensmittelkontrolle sind für die Betriebe gedacht und nicht für die Verbraucher, so Schütz. Bauliche Mängel, welche keinen Einfluss auf die Backwaren haben, sind nur für den Betrieb wichtig. Solche Veröffentlichungen können einen Betrieb kaputt machen.

Der Obermeister wie auch der Brotprüfer wiesen noch auf einen Onlinekurs für Verkaufskräfte hin. In diesem lernen sie alles über das Brot, von der Geschichte, über die Zutaten bis hin zur richtigen Behandlung. Es wurde eine Empfehlung ausgesprochen, die Mitarbeiter durch diesen Onlinekurs schulen zu lassen.https://deutschesbrotinstitut.connectedrms.com/

Ansonsten zog Krekel ein positives Resümee des vergangenen Jahres. Alle Veranstaltungen der Kreishandwerkerschaft, des Bäckereiinnungsverbandes und der Handwerksorganisationen wurden besucht, so dass eine ständige Präsenz gegeben war.


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