28.06.2022
Kategorie: Bauhandwerk, Kreishandwerkerschaft

Neuer Vorstand der Bauinnung


v.l. : GF Stefan Laßmann, Björn Zell, Markus Stein, Hartmut Bördner, Bernhard Böcher, Obermeister Thomas Jeckel, Markus Finger, Bruno Vormann

Fünf Jahre hat Bruno Vormann als Obermeister „übergangsweise“ dem Vorstand der Bauinnung vorgestanden. Fünf Jahre hat er darum gebeten für einen Nachfolger zu sorgen. In diesem Jahr war es nun soweit. In der Jahreshauptversammlung der Innung wurde das Thema Neuwahlen auf die Tagesordnung gesetzt. Bevor es jedoch soweit war und die Spitze der Innung einen neuen Namen bekam, lag es an Bruno Vormann die Versammlung in den Räumlichkeiten des Texelhofs mit seinem Rechenschaftsbericht zu eröffnen. Und dies mit der erfreulichen Zahl von 51 Mitgliedern, kamen doch im vergangenen Jahr 2021 neun Betriebe dazu bei einem Austritt. „Und dies im Zeichen der Pandemie-Krise“ so Bruno Vormann, der nun hofft Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Denn auf wenige Ausnahmen hat sich das Handwerk in dieser Zeit gut behauptet. Wie sich die wirtschaftliche Lage weiterhin entwickelt, ist nach seinen Worten nur schwer abzuschätzen „insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine muss abgewartet werden“. Dazu müsse man weiter mit steigenden Kosten „nicht nur für Energie und Material“ rechnen. Auch müsse man mit steigenden Steuern und Abgaben rechnen.

Die politischen Ziele mit 400000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr wurden in den letzten beiden Jahren um jeweils 100000 verfehlt. Es müssten Fördermöglichkeiten geschaffen werden, die die Mehrkosten auch durch die Vorgaben der Klassifizierung von Neu- und Altbauten ausgleichen oder mindern. Problematisch ist für das Bauhandwerk die Lieferengpässe von Produktions- und Baumaterialien in der letzten Zeit. So würde es an Holz, Stahl, Kunststoffen, Dämmstoffen und sonstigen Baumaterialien fehlen „und dies versetzt viele Handwerksbetriebe in Planungsunsicherheit“. Dazu käme noch der Fachkräftemangel der sich nicht nur im Handwerk, sondern auch in der Produktion der Industrie bemerkbar macht. Schon heute würde die Zahl der Mitarbeiter die sich in den Ruhestand begeben, die Zahl derer, die neu auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, übersteigen. In den nächsten zehn Jahren würden, nach den Worten von Bruno Vormann, zwischen 1,1 und 1,3 Millionen sozialversicherter Arbeitnehmer in den Ruhestand gehen. Allerdings steigen aber nur zwischen 60000 und 700000 junge Menschen jährlich neu auf dem Arbeitsmarkt ein. „Früher hatten wir ein Überangebot an Arbeitnehmern, heute ein Überangebot an offenen Stellen“. In diesem Zusammenhang kam er zu den aktuellen Ausbildungszahlen. So werden derzeit in den Betrieben der Bauinnung 47 Jugendliche ausgebildet. Verteilt sind dies 22 Maurer, je ein Estrichverleger sowie Beton- und Stahlbetonbauer, fünf Fliesen-Platten- und Mosaikverleger, vier Hochbaufacharbeiter, sieben Straßenbauer und sechs Auszubildende als Kaufmann für Büromanagement. Die Zahl der Auszubildenden hätte auch Auswirkungen auf den Schulstandort Limburg. In Zukunft benötige man, um den Schulstandort Limburg zu sichern, mindestens eine Klassengröße von 12 Lehrlingen im 1., 9 im 2. und 8 im 3. Ausbildungsjahr. Man hofft diese Zahlen mit Unterstützung der Agentur für Arbeit zu erreichen. Nach dem umfangreichen Rechenschaftsbericht kamen die Geschäftsberichte durch den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stefan Laßmann, der auch danach als Wahlleiter fungierte. Neuer Obermeister der Bauinnung wurde einstimmig Thomas Jeckel. Weiter im Vorstand der stellvertretende Obermeister Markus Stein, so wie die Beisitzer Björn Zell, Bernhard Böcher, Marcus Finger und Hartmut Bördner. kdh


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