16.08.2018
Kategorie: Bäcker, Fleischer, Kreishandwerkerschaft

Freisprechungsfeier der Bäcker- und Fleischerinnung


Mit Stolz hielt der 30-jährige Abdul Waris Ahmad seinen Gesellenbrief im Bäckerhandwerk in den Händen. Als der gelernte Kaufmann vor neun Jahren nach Deutschland kam, ahnte er noch nicht, dass er irgendwann einmal als Bäcker den Unterhalt für seine Familie verdienen würde. Und er hat, nach eigenen Aussagen, seinen Traumberuf gefunden. Doch bis er es bis zum Gesellenbrief schaffte, galt es für ihn, noch so manche Hürde zu überstehen. „Es war Glück, dass sich mit der Bäckerei Karl-Heinz Heck jemand gefunden hat, der mir eine Chance gab“, erzählte nach der Freisprechungsfeier in der Aula der Adolf-Reichwein-Schule der junge Mann. Er hat viele Bewerbungen geschrieben, doch die Sprachschwierigkeiten zu Beginn waren dann bei vielen Berufen das größte Hindernis. Doch intensive Sprachkurse und die Hingabe für den Beruf des Bäckers machte es nun möglich, dass er die Prüfung „im praktischen Teil sogar super“ bestand. Er gehörte dann in den großen Reigen der Auszubildenden des Bäcker- und des Fleischerhandwerks, die in einer gemeinsamen Freisprechungsfeier ihre Gesellenbriefe bekamen.

Eine große Feier, die vom Obermeister der Bäckerinnung Peter Krekel eröffnet wurde. Dieser sprach die duale Ausbildung an, die den Grundpfeiler für den Erfolg der Ausbildung in den Betrieben bildet. „Gleichzeitig sinkt aber auch die Ausbildungsbeteiligung seit Jahren kontinuierlich“. Weiter bediente er sich zweier Statistiken, nach denen seit 2008 ein Rückgang bei den Lehrbetrieben zu verzeichnen ist. „Lediglich 25 Prozent der Betriebe bilden Lehrlinge aus“. Trotzdem werden viele Ausbildungsstellen angeboten und 2017 gelang es demnach 85 Prozent der Stellen zu besetzen. „Von diesen sind 66 Prozent nach der Ausbildung übernommen worden“. Gut ausgebildete Fachkräfte werden dringend benötigt. Bei der Ausbildung von jungen Menschen stehe auch der Staat in der Pflicht, da sich die Ausbildung auch für die Betriebe lohnen muss. Von „einem Meilenstein in ihrem Leben“ sprach im Anschluss Schulleiter Ralf Abel, der den Reigen der Ehrengäste am Rednerpult eröffnete. Hier sprach für den Landkreis Limburg-Weilburg Helmut Peuser auch das duale System an, „das weltweit größte Anerkennung genießt“. Einen Apell „zurück zum bodenständigen Handwerk“ richtete in seinen Worten Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe, dem dann die Übergabe der Gesellenbrief folgte.

Den Anfang machten die Bäcker, deren Prüfungsbeste Carolin Kath aus Weilburg war, die ihre Lehre als Fachverkäuferin im Betrieb Karl-Heinz Will in Limburg absolvierte. Auf den
Plätzen dahinter folgten Julia Schermuly aus Brechen (Handwerksbetrieb Holger Lehnert, Hadamar) und Johanna Völker, Weilmünster (Andreas Folsche, Weilburg). Weitere Gesellenbriefe gingen an Alexandro Labandeira, Limburg-Staffel (Ausbildungsbetrieb Holger Lehnert, Hadamar), Nadine Ordonez Vinuesa, Villmar (Schäfer, Dein Bäcker, Limburg), Jakob Maximilian Sieg, Niederneisen (Jürgen Lieber, Niederneisen), Jonas Köhler, Runkel (Bäckerei Laux, Villmar), Florian Frank Wittig, Singhofen (Günther Meffert, Nassau), Jonas Zettl, Weilburg (Andreas Folsche, Weilburg). Ihre Prüfung zur Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Bäckerei legten erfolgreich ab Sultan Sentürk, Weilmünster (Mühlenbäckerei, Weilmünster), Georgiana Visanoae, Limburg (Mühlenbäckerei, Limburg), Carolin Kath, Weilburg (Karl-Heinz Will, Limburg), Danielle Sophie Lein, Weilmünster (Mühlenbäckerei, Westerburg), Cynthia Spriestersbach, Hünstetten (Bäckerei Huth, Limburg), Johanna Völker, Weilmünster (Andreas Folsche, Weilburg).

Einen Appell, in Zukunft sich auch weiter zu bilden, richtete im Fleischerhandwerk Obermeister Ewald Stath. „Denn nur wer das Wissen und die Handwerkskunst immer auf dem neuesten Stand hält, kann im Wettbewerb bestehen. Sie lernen für sich, nicht für ihre Lehrer, ihren Chef, ihre Eltern“. Die Prüfungsbeste im Fleischerhandwerk ist Jana Trost aus Selters, die im Betrieb Eric Ronald Langhans in Weilmünster ihre Lehre als Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk Fleischerei absolvierte. Dahinter landeten Alina Tabea Schmidt aus Idstein (Martin Schütz, Bad Camberg) und Saskia Möller aus Löhnberg (Sippels Wurst-Boutique, Weimünster). Die weiteren Gesellenbriefe gingen an Marc Hoffmeister, Nentershausen (Globus Handelshof, Limburg). Die Abschlussprüfung Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk Fleischerei legten erfolgreich ab Michael Sekula, Limburg (Globus Handelshof, Limburg), Rafaele Crispino,, Wiesbaden (Wiesbadener Jugendwerkstatt, Wiesbaden), Noah Goßmann, Merenberg (Fleischwerk, Weilburg), Anja Jeckel, Idstein (R. Rembser, Mainz-Kastel), Saskia Möller, Löhnberg (Sippels Wurst-Boutique, Weilmünster), Tatjana-Michelle Neu, Weilburg (Rewe-Markt, Weilburg), Jana Trost, Selters (Eric Ronald Langhans, Weilmünster), Victoria Weinstabel, Idstein (Lebensmittelmärkte Idstein). kdh


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