06.09.2016
Kategorie: Friseur, Kreishandwerkerschaft

Gesellenbriefe und rote Rosen für freigesprochene Friseure


Die Friseur-Innung Limburg-Weilburg hat ihre neuen Junggesellinnen und -gesellen freigesprochen und mit den besten Wünschen in ihr weiteres Berufsleben verabschiedet. Zur Feierstunde im „Texelhof“ in Staffel konnte  Obermeisterin Marion Saquella neben den Absolventen und deren Lehrmeistern, Ausbildern, Berufsschulpädagogen und Angehörigen auch etliche Ehrengäste aus dem öffentlichen und wirtschaftlichen Leben begrüßen.

Die Glückwünsche galten zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildungszeit in einen kreativen Beruf, in dem die Menschen nicht gegen den Kollegen Computer ausgewechselt werden können, da Maschinen weder Haare schneiden noch Frisuren stylen können. Der Dank der Gratulanten galt den Ausbildern, Pädagogen und Eltern, die den Azubis zur Seite standen und ihnen das Rüstzeug zur Ausübung ihres Berufs gegeben haben. „Sie haben einen der schönsten Berufe erlernt, der aber auch Verantwortungsbewusstsein erfordert, da sie an Menschen arbeiten und einen sozialen Auftrag in der Gesellschaft haben“, konstatierte die Obermeisterin. Die Freisprechung sei eine Zusage zur Verantwortung, die die jungen Leute übernommen haben. Das bedeute auch, sich im Sinne des Qualitätsbewusstseins und des lebenslangen Lernens weiterzubilden, flexibel, innovativ und leistungsbereit zu bleiben und mit der Zeit zu gehen, da die Branche wie kaum eine andere gewissen Trends unterworfen sei.

Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe sprach den Absolventen Mut zu, auf dem erworbenen Fundament ihres beruflichen Könnens weiter aufzubauen und ihr Wissen in die Tat umzusetzen. Es sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. Darum gelte es, sich weiterzubilden, sich neuen Wegen nicht zu verschließen und die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. In einer Zeit, in der händeringend nach qualifizierten Fachkräften gesucht werde, habe das Handwerk für leistungsbereite Menschen goldenen Boden.

Stefan Hastrich, Vorstand der KSK Weilburg, fasste seine Glückwünsche in einen Katalog guter Vorsätze, die er den Absolventen mit auf den Weg gab. Horst Buchner von der Adolf-Reichwein-Schule bescheinigte ihnen, dass sie eine „angenehme Klasse“ waren, die sich durch eine erfreuliche Gemeinschaft ausgezeichnet habe. Es habe weder „Zickentheater“ noch andere negative Auffälligkeiten gegeben.  Mit einem Blick über den Tellerrand sprach Buchner die gegenwärtige Ausbildungssituation an. Leider sei der Trend zum Durchlaufen einer dualen Ausbildung weiter rückläufig, während das Bestreben zum Besuch von Vollzeitschulformen weiter zunehme. Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze sei hoch. Angesichts dieser Entwicklung stelle sich die Frage, wer in Zukunft qualifizierte Arbeiten ausführen werde. Die Hoffnung, jugendliche Flüchtlinge hierfür zu gewinnen, sei zu hoch geschraubt. Hier sei ein Umdenken erforderlich und müsse der Berufsausbildung ein besseres Image gegeben werden.

Die Klassenlehrerin und Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Anja Tengler, plauderte aus der Schule. Ihre Schüler/innen hätten in der Orientierungsphase schnell erkannt, dass der Friseurberuf mehr sei, als ein bisschen Haare schneiden und gut aussehen. Er sei ein Beruf, der die Ausübenden körperlich wie menschlich sehr fordere. 13 von ihnen hätten bald  festgestellt, dass sie noch nicht oder gar nicht hierzu geeignet seien und hätten aufgegeben. Einige andere habe sie zum Durchhalten motivieren müssen. Sie sei froh und dankbar, dass die Klasse nach anfänglichen widrigen Umständen zu einer gut funktionierenden Gemeinschaft gefunden habe, in der die pädagogische Arbeit Spaß gemacht habe.

Die drei prüfungsbesten Absolventen wurden mit Lob und Pokalen bedacht: Patricia Simoes Demucaj, Limburg (Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Limburg); Doreen Reitz, Elbtal (GHP Global Haircare Products, Hadamar) und Yakup Demir, Runkel (Domino Rolph Limbacher, Weilburg). Ihre Gesellenbriefe und eine langstielige rote Rose erhielten auch: Marisol Fernandez-Villar,  Elz (Kim-Rebecca Schmezer, Limburg); Valentina Fetter, Weilburg (Eliseo Sarra E & E Hairdesign, Limburg); Seda Karadavut, Bad Camberg (Y.B. HaarWelt GmbH, Yasemen Basar, Bad Camberg); Anneta Krasnici, Diez (Ellen Kierdorf-Ferger, Limburg); Vanessa Schreiber, Diez (Romy Haibach, Aumenau).



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