12.04.2022
Kategorie: Kreishandwerkerschaft, Sanitär und Heizungstechnik

Jahreshauptversammlung Heizung und Sanitär


Corona und die Ukrainekrise waren auch Schlagworte, die in der Jahreshauptversammlung der Innung für Heizung- und Sanitär oftmals zu hören waren. Im Saal des Restaurants Schaaf eröffnete Innungs-Obermeister Holger Lohr die Innungsversammlung mit erfreulichen Zahlen, da im Jahr 2021 sieben neue Betriebe der Innung beigetreten sind. Die Betriebe im Heizungs- und Sanitärbereich hätten im vergangenen Jahr volle Auftragsbücher gehabt. „Vor allem der Binnenmarkt war und ist noch stabil“ so Holger Lohr, da die Menschen gerne in Werte investieren würden. Das Wachstum würde aber im Jahr 2022 durch Corona und Ukraine geringer ausfallen. Denn die enorm steigenden Preise und die sehr langen Lieferzeiten einiger Produkte werden dem Handwerk in diesem Jahr zu schaffen machen. Trotzdem sei weiteres Wachstum möglich, denn viele Immobilienbesitzer wurden nach wie vor in den Bestand ihrer Immobilie investieren „zum einen um zukünftig Heizkosten zu sparen, zum anderen um den Wert der Immobilien aufrecht zu halten“. Auch das es nach wie vor keine Guthabenzinsen und es eventuell Negativzinsen geben würde, würde dazu führen, dass mehr in Sachwerte ausgegeben wird. Trotzdem hat man derzeit mit enormen Preissteigerungen zu tun.  „40 bis 66,6 Prozent Preiserhöhungen die wir dem Kunden erklären müssen“. Teurer werden ab 2021 fossile Brennstoffe da nach einem Gesetz die CO2 Preise erhöht wurden. Und seit neuestem gilt, das bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen verbaut werden sollen. Dieses Ziel ist nach Meinung von Holger Lohr nicht zu erreichen. „Mal abgesehen davon, dass in schlecht gedämmten Häusern eine Wärmepumpe nicht funktioniert, um dieses Ziel zu erreichen müssten jeden Tag 2000 Anlagen installiert werden, inclusive dem Wochenende. Und wir dürften überhaupt nichts anderes arbeiten, nur Wärmepumpen einbauen“. Egal wie man nun zu dem neuen Klimaschutzgesetz stehen würde „aber es ist eine Riesenchance für das Handwerk, speziell für unsere Gewerk und es trägt maßgeblich dazu bei, dass wir energieeffizienter werden“. Dies alles ist aber nur durch gut ausgebildetes Fachpersonal möglich und dazu zählt der Nachwuchs. Um das Einbauziel mit den Wärmepumpen zu erreichen würden alleine bei der Innung Heizung-Sanitär 60000 Monteure fehlen, dazu kommen noch 26000 kaufmännische Mitarbeiter und 31000 Auszubildende. „Die Politik hat es aber bis jetzt nicht verstanden, dass es ein Kapazitätsproblem gibt“. So würde der akademische Bereich durch Hochschulfinanzierung extrem gefördert. Der Handwerker hingegen muss die finanziellen Mittel für seine Meisterschule selbst aufbringen“. Bei den Zahlen im Ausbildungsbereich ist man derzeit mit 140 Jugendlichen nach wie vor zufrieden – aber trotzdem viel zu wenig. Über alle Lehrjahre hinweg verteilen sich diese auf 77 bei der Heizungstechnik, 50 Sanitärtechnik, drei Umwelttechnik, einer Lufttechnik und neun im kaufmännischen Bereich. Nach dem Bericht des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft Stefan Laßmann waren Wahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung. Gewählt wurde am Ende Michael Simon der den Vorstand komplettiert. kdh


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