21.02.2023
Kategorie: Kreishandwerkerschaft, Zimmerer

Jahreshauptversammlung der Zimmerer-Innung


Geht es nach den Worten des Innungsobermeisters der Zimmerer-Innung Limburg-Weilburg, Michael Dombach, „konnte sich keiner über zu wenig Arbeit beschweren“. So aus den Einleitungsworten bei der gut besuchten Jahreshauptversammlung in Dauborn zu entnehmen. Negativ zu bemerken waren die enormen Schwankungen, unter denen der Markt leidet. So wie durch Materialpreisschwankungen, Verfügbarkeit von Materialien, Corona-Ausfällen der Mitarbeiter, extrem langen Lieferzeiten oder den durch den Krieg enorm gestiegenen Energiekosten. „Es werden wie jedes Jahr, Aufträge aus dem alten Jahr mit hinübergenommen und es kommen stetig neue Aufträge hinzu“. Trotzdem würde Unsicherheit in der Luft liegen. Das bauen würde derzeit unter einem negativen Licht leiden, alles wäre zu teuer und keiner könne sich das mehr leisten und Baufirmen würden kurz vor der Insolvenz stehen. Diese Negativspirale könne aber von  der Zimmerer-Innung so nicht bestätigt werden. Denn die Betriebe in der heimischen Größenordnung sind gesund und es ist derzeit kein Auftragsmangel zu beklagen. Man solle deshalb positiv bleiben und gerade in Krisenzeiten ist es sinnvoll zu investieren. Begingt durch die anhaltende Inflation ist die Investition ins eigene Heim immer noch sinnvoll. Positiv sei, nach den Worten von Michael Dombach, das der Holzpreis zum Jahresende 2022 fast wieder auf dem Stand von vor der enormen Preissteigerung gefallen ist. „Damit ist der Holzhausbau gegenüber dem Massivhausbau wirtschaftlich ein Stück im Vorteil“. Die hohen Energiekosten und die damit verbundenen Preiserhöhungen für Zement, Poroton und Stahl machen das bauen mit diesen Materialien für den Häuslebauer wirtschaftlich nicht mehr attraktiv. Das käme dem Holzhausbau mit seinen gut ausgebildeten Mitarbeitern und qualitativ breit aufgestellten Betrieben entgegen und lässt positiv in die Zukunft blicken. Wenn man nach den Worten des Obermeisters weiterhin bedenkt wieviel Wohnraum in Deutschland fehlt und wie viele Häuser noch wärmedämmtechnisch saniert werden müssen um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, sollte sich die gesamte Baubranche eigentlich keine Sorgen machen müssen. Selbst beim bauen in urbanen Bereichen rückte der Holzhausbau immer mehr in den Vordergrund „die Städteplaner setzten auch bei Mehrgeschossigen Bauprojekten vermehrt auf das Bauen mit Holz“. Es sollte weiter nicht unerwähnt bleiben, das jedes Stück verbauten Holz Co2 bindet und damit einen großen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Dafür brauche man aber in den Betrieben auch gut ausgebildetes Personal und eben auch guten Nachwuchs. Ein Apell ging an die Betriebe weiter auszubilden, ein weiterer Apell an die Jugend „sich aufzuraffen einen schönen Handwerksberuf zu erlernen um mit ihrer Tatkraft neues zu erschaffen und altes zu wahren“. Derzeit sind 12 Jugendliche in Ausbildung. Der Mangel an Lehrlingen sei nach den Worten vom Obermeister auch auf die einseitige Bildungspolitik im Bereich der Schulbildung mit einem anschließenden Studium ausgerichtet. Der Fachkräftemangel würde mehr und mehr vernachlässigt. In die duale Ausbildung würden nur 10 bis 15 Prozent der gesamten Bildungskosten fließen. Der Großteil sei für die Finanzierung der Gymnasien und der Universitäten sowie Fachhochschulen ausgegeben worden. „Das ist sehr ungerecht und wird der sehr guten dualen Ausbildung in keiner Weise gerecht“. Hier müssen man den Finger in die Wunde legen und sich so laut wie möglich beschweren.. „Das was wir brauchen, sind allerdings gescheite politische und gesetzliche Rahmenbedingungen. Es wird ja dort immer gerne von Erleichterung der Bürokratie gesprochen, davon ist in den Betrieben leider nichts zu spüren“.


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