20.12.2018
Kategorie: Kreishandwerkerschaft

Wie sieht die Zukunft des Handwerks im Landkreis Limburg-Weilburg aus?


Wie sieht die Zukunft des Handwerks im Landkreis Limburg-Weilburg aus? Hält der wirtschaftliche Erfolg an? Kommen die europa- und weltweiten Probleme wie in Frankreich, Italien oder England auch bei uns zum Tragen? Alles Fragen, die vom Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft bei der Mitgliederversammlung in seiner Eröffnungsrede aufgegriffen und in den Raum gestellt wurden. Und eine passende, wenn auch vorsichtige, Antwort hatte er nicht für alle drei Fälle parat. Die Zukunft des Handwerks im heimischen Raum beobachtet er kritisch. So werden in den nächsten zehn Jahren zahlreiche Betreibe aus Altersgründen geschlossen, ohne einen passenden Nachfolger zu präsentieren. Hier sind durch ihn vor allem junge, motivierte Handwerker angesprochen „Lieber gefragter Meister – statt armer Master“. Nach seinen Worten „läuft es im Handwerk immer noch richtig rund“. Schon der Start ins Jahr 2018 war herausragend hat dieser Schwung im Jahresverlauf noch einmal an Dynamik und an Kraft gewonnen. „Das zeigt das Handwerk packt an und ergreift seine Chance. Das Handwerk erweist sich als maßgeblicher Stabilitätsanker und Grundstock der derzeit guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland“. Trotzdem sei die Stimmung in Deutschland mies. Es gäbe ein Auseinanderklaffen von positiven Fakten und negativen Gefühlen. Die wirtschaftliche Zukunft sieht er vorsichtig positiv. Seinen Worten nach ist der Gipfel erreicht und es gilt nicht nach höheren Zahlen zu streben, sondern das Erreichte zu halten und zu stabilisieren. Vorsicht ist auch bei der Frage nach der Tragweite der Probleme in den europäischen Nachbarländern gefragt. Denn noch lässt sich nicht voraussehen wie sich diese Probleme auch auf den Deutschen Wirtschaftsmarkt auswirken.
Wolfram Uhe gab für die Kreishandwerkerschaft in seinem Bericht auch Ziele für das kommende Jahr aus. So sei ein Hauptziel den Mitgliederstand von derzeit 682 Mitgliedern zu erhöhen. Ziel ist für 2019 die magische Zahl von 700 Betrieben. Auch im Bereich Ausbildung wagte er einen vorsichtigen Blick ins Jahr 2019. Nachdem in diesem Jahr die Ausbildungsmesse „DOIT“ nicht durchgeführt wurde und auch für das kommende Jahr nicht vorgesehen ist, wird eventuell eine Veranstaltung unter dem Titel „Karriere mit Lehre“ in einer der Limburger Berufsschulen angeboten. Ein genauer Termin wird noch mit dem Vorsitzenden der Handwerksjunioren Joschka Erdkam gefunden. Erfreulich waren für Wolfram Uhe und Kreishandwerkerschaft im Landkreis Limburg-Weilburg der Trend in Sachen Lehrverträge. So wurden in diesem Jahr im Landkreis zum 30. November 372 Lehrverträge, gegenüber 330 in 2017, abgeschlossen. Dies bedeutet für den heimischen Raum eine Steigerung um 12,2 Prozent. In Hessen wurden im gleichen Zeitraum 10000 Lehrverträge abgeschlossen, von denen 10 Prozent mit Migranten abgeschlossen wurden. „Ohne diese Gruppe hätten wir in Hessen einen Rückgang zu verzeichnen“.

Lob gab es zu diesem Thema auch vom Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden Bernhard Mundschenk. „Mit 372 Lehrverträgen sind sie in Hessen mit weitem Abstand an der Spitze“ so Bernhard Mundschenk.  Er hatte in seinen Worten auch die Themen Diesel und Meisterprüfung. Zur Meisterprüfung wünscht er sich eine bundesweite Einigung auf Zuschüsse für den Erwerb des Meistertitels. Während es in Hessen für einen Meistertitel einen Zuschuss von 1000 Euro gibt, wird dies in anderen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. So gibt es in Schleswig-Holstein 4000 Euro für den gleichen Erfolg. Zum Thema Diesel ist seinen Worten nach das Handwerk besonders betroffen. Denn die meisten Dieselfahrzeuge werden von Handwerkern gefahren. Eine Lösung für dieses Problem hatte er aber auch nicht parat. Bevor dann die Urkunden für 40 und 50 Jahre Meistertitel weitergegeben wurden, galt es noch Ergänzungswahlen für den Vorstand von zwei Innungen durchzuführen. Für die restlichen drei Jahre wurden in den Vorstand der Elektroinnung Mario Roth und in den Vorstand der Bauinnung Bruno Vormann gewählt. Der Goldene Meisterbrief für 50 Jahre ging dann an Roll- und Jalousiebauermeister Bernd Faßbender (Limburg), an Informationstechnikermeister Udo-Bernd Glaab (Limburg), an Fleischermeister Franz-Josef Wenz (Bad Camberg) und an Tischlermeister Peter Staudt (Dornburg-Frickhofen). Der Silberne Meisterbrief für 40 Jahre ging an Kraftfahrzeugtechnikermeister Ulrich Ahlbach (Beselich), an die beiden Maler- und Lackierermeister Rüdiger Freund (Hünfelden) und Jürgen Eichhorn (Weilmünster) und an den Meister im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk Karl-Heinz Reichert (Bad Camberg). kdh


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