25.06.2018
Kategorie: Kreishandwerkerschaft

Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft


Die Verleihung des Silbernen Meisterbriefes für 40 Jahre Meistertätigkeit, der Besucher des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer Wiesbaden Bernhard Mundschenk und eine ausführliche Aussprache über das Thema Ausnahmegenehmigung über die Führung eines Betriebes durch die Handwerkskammer bestimmten die Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft. Kreishandwerksmeister Wolfram Uhe hatte dazu einen ausführlichen Bericht über den derzeitigen Stand des Handwerks dabei. Und wie in den Innungsversammlungen schon deutlich wurde, geht es dem Handwerk wirtschaftlich „mit eine paar Dellen“ gut. Lediglich der Facharbeitermangel macht Sorgen. Angesichts des demografischen Wandels, der dazu führen wird, dass mit dem Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge ab 2025 über drei Millionen Arbeitskräfte weniger zur Verfügung stehen werden, wird die Fachkräftesicherung zu einer zentralen Herausforderung für die deutsche Wirtschaft und insbesondere für die kleinen Betriebe des Handwerks. Hier gilt es Ältere länger im Erwerbsleben zu halten. Insbesondere den Abbau von Frühverrentungsanreizen und der Erhöhung des Renteneintrittsalters auf perspektivisch 67 Jahren ist es zu verdanken, dass die Erwerbstätigenquote Älterer deutlich gestiegen ist. „Dieser erfreuliche Trend muss fortgesetzt werden“ so Wolfram Uhe. Die arbeitsmarktpolitischen Erfahrungen der vergangenen Jahre haben nach den Worten vom Kreishandwerksmeister gezeigt, dass Maßnahmen öffentlich geförderter Beschäftigung, wie insbesondere 1-Euro-Jobs, nicht geeignet sind, Langzeitarbeitslose wieder an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. „Überlegungen zur Einführung eines dauerhaften „sozialen Arbeitsmarktes“ erteilt das Handwerk eine klare Absage“.

Neben der Ausschöpfung des inländischen Erwerbspersonenpotentials musst angesichts des demografischen Wandels auch an die Heranführung von Flüchtlingen an den deutschen Arbeitsmarkt gedacht werden. Auch wurde das Thema Meisterbrief angesprochen. So sei die Eintragung der Betriebe in die Handwerksrolle A, den meistergeführten Betrieben, rückläufig. Dafür wurde ein Plus von 2,2 Prozent bundesweit in den Betrieben registriert, die Handwerksberufe ohne Meisterqualifikation ausführen „die aber mit den Berufen der Anlage A in Konkurrenz treten. Hier ergibt sich eine besorgniserregende Entwicklung. Wir müssen aufpassen, dass die Handwerksordnung nicht unterhöhlt wird“. Auch gab es durch Wolfram Uhe Zahlen. So waren im Jahr 2017 die Zahlen der Neueintragungen bei den Lehrlingen mit 330 gestiegen. Rückgängig sind dagegen die Zahlen der Arbeitslosen die mit 2,45 Prozent so niedrig wie lange nicht sind und daher von „Vollbeschäftigung“ gesprochen werden kann. Derzeit sind über alle Innungen hinweg 669 Mitglieder angeschlossen.

„Die Digitalisierung wird Auswirkungen auf jedes Handwerk haben“. Bernhard Mundschenk eröffnete mit dieser Feststellung seinen Redebeitrag und bot den angeschlossenen 26000 Betrieben die Unterstützung der Handwerkskammer durch den Digitalisierungsberater der Handwerkskammer Roman Freund an. Schon jetzt sei es für die Betriebe möglich, sich bei der Hessischen Landesregierung einen Digitalisierungszuschuss in einer Höhe von 4 bis 10000 Euro für Maßnahmen im Betrieb zu besorgen. Einen weiteren Zuschuss in Höhe von 1000 Euro gäbe es für Gesellen, die ihren Meister machen wollten. Auf das Thema „Ausnahmegenehmigung“ angesprochen fügte Bernhard Mundschenk an, dass ihnen von Seiten der Handwerkskammer die Hände gebunden sind. „Wir müssen uns an die Fakten und Regeln halten“. Dies bedeutet, wenn ein Antragsteller kommt und alle Voraussetzungen erfüllt, muss eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden.
Dann stand das Thema Ehrungen auf dem Programm. Hier wurden Silberne Meisterbriefe für 40 Jahre Meistertätigkeit überreicht. Diese gingen an Tischlermeister Bernhard Reuhl aus Hadamar, Fleischermeister Ewald Stath aus Selters-Haintchen, an Fleischermeister Lothar Weber aus Limburg-Eschhofen, an Elektrotechnikmeister Paul Klersy aus Villmar, an Installateur- und Heizungsbauermeister Reinhard Biet aus Hadamar, an Installateur- und Heizungsbauermeister Bernd Fürstenau aus Weilburg-Waldhausen, an den Metallbaumeister Erhard Fey aus Weilmünster und an den Feinwerksmechanikermeister Werner Kubny aus Limburg-Linter. Danach wurde noch an den „Tag des Handwerks“ gedacht, der am 26. September in der Unterkirche der Pallottiner in Limburg stattfindet. kdh


Informatives...