21.06.2019
Kategorie: Kreishandwerkerschaft

Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft


Es sieht auch weiterhin gut aus für das Handwerk. Dies lässt sich aus dem Geschäftsbericht vom Vorsitzenden der Kreishandwerkerschaft Wolfram Uhe über das vergangene Geschäftsjahr heraus interpretieren. Schon in seinen Einleitungen wusste er davon zu berichten, dass 85 Prozent der Menschen sagen würden „Ich vertraue meinem Handwerk. Das ist ein Spitzenwert in der deutschen Wirtschaft“. Auch er nahm das Thema des fehlenden Nachwuchses und im speziellen die Bildungspolitik auf. Seiner Meinung muss es aufhören, die duale Ausbildung als Randerscheinung nebenher laufen zu lassen. Die Berufsschulen dürften nicht als Konkurrenten zum Handwerk auftreten, sondern als Partner des dualen Systems. „Warum werden jungen Menschen nicht bevorzugt ins Handwerk vermittelt? Warum immer erst weitere schulische Maßnahmen und die Aussicht aufs Studium“ so Wolfram Uhr. Er eine gute handwerkliche Ausbildung durchlaufen hat, kann doch immer noch studieren. Für den Bereich der Kreishandwerkerschaft sind bei die Zahlen im Bereich der Auszubildenden mit dem Jahr 2018 857 Neueintragungen im Verhältnis zu 2017 mit 803 Eintragungen um knapp fünf Prozent gestiegen. Darunter sind auch einige Migranten und Flüchtlinge bei denen nicht klar ist, ob sie das Ausbildungsziel auch erreichen werden. Im Bereich der Beschäftigten gibt es im Landkreis Limburg-Weilburg einen Anstieg an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten von 22,3 Prozent. Dies bedeutet einen Anstieg von 44044 in 2017 auf 53870 im vergangenen Jahr. „Dementsprechend ist auch die Arbeitslosenquote um ein Drittel in den vergangenen Zehn Jahren gefallen“. Bei den Eckdaten für den Landkreis Limburg-Weilburg war zu entnehmen, dass es insgesamt 2512 Handwerksbetriebe gibt. In diesen Betrieben werden rund 13000 Menschen beschäftigt, die einen jährlichen Umsatz von ca. 1,35 Milliarden Euro erwirtschaften. Der Mitgliederbestand in der Kreishandwerkerschaft ist wieder etwas rückläufig. Den 25 abgegangenen Betrieben wurden 18 neue Mitglieder entgegengesetzt. Die Abgänge werden hauptsächlich in Betriebsschließungen aus Altersgründen ohne Nachfolger gesehen. Zurzeit beträgt der Mitgliederbestand über alle Innungen hinweg 662 Mitglieder. Nach diesem ausführlichen Bericht kam Landrat Michael Köberle bei seinem Antrittsbesuch zu Wort. Er selber ist nach eigenen Worten „ein Mann des Handwerks“ der in jungen Jahren eine Lehre im Elektrohandwerk absolvierte. Er sprach explizit das Thema fehlende Handwerker an. Es sind in den vergangenen Jahren viele Schulen im Landkreis mit Hilfe heimischer Handwerker saniert worden. Heute sei es viel schwerer an Handwerker zu kommen „heute bekämen wir keine Handwerker und die Preise wären höher. Wir sind aber froh, dass wir eine leistungsfähige Handwerkerschaft haben“. Zum Abschluss seiner Worte hatte er noch eine eindrucksvolle Zahl dabei „30 Prozent der Menschen im Landkreis leben vom Handwerk“. Auch der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Klaus Repp nutzte den Kreis der Handwerksobermeister zu Grußworten. Er erinnerte daran, dass noch 1000 Lehrstellen unbesetzt sind und es Firmen gibt die bei acht Prozent über 100 Prozent Auslastung liegen. Zu den Höhepunkten der Jahreshauptversammlung gehörte die Überreichung von Goldenen und Silbernen Meisterbriefen. Der Silberne Meisterbrief ging an Rainer Höpp, Willibald Stroh, Thomas Hautzel (alle Meister im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk), Eckhard Schmidt (Meister im Elektrotechnikerhandwerk), Christoph Lottermann und Walter Geis (beide Meister im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk). Der Goldene Meisterbrief ging an Harald Behrend (Meister im Glas- und Porzellanmalerhandwerk) und an Bruno Fogolin (Meister im Elektrotechnikerhandwerk). Auch gab es im Rahmen der Jahreshauptversammlung zwei Vorträge. Hier stellten Frieder Jünger und Daniel Stäblein von der Signal-Iduna ein Produkt zum Thema Unfallversicherung für Azubis vor. Das zweite Thema kam Johannes Feik und Malte Bürger von der Firma „praktikumsjahr“. Sie stellten ihr neues Unternehmen vor, für das sie den Hessischen Gründerpreis bekamen. Sie vermitteln Schülerinnen und Schüler in Praktika. kdh


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