15.03.2019
Kategorie: Fleischer, Kreishandwerkerschaft

Jahreshauptversammlung der Fleischerinnung


Auch das Fleischerhandwerk leidet, wie die anderen Handwerke auch, unter dem Mangel an geeigneten Lehrlingen und Mitarbeitern. Dies war nur eines der Themen, das durch den Obermeister der Fleischer-Innung Limburg-Weilburg Ewald Stath in seinem Rechenschaftsbericht im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Landhaus Schaaf berücksichtigt wurde. Auch ist in 2018 ein Umsatzplus zu verzeichnen. „Und dies trotz Preisdruck durch die Diskounter, die Bioprodukte und alle möglichen Aktionen gegen den Verzehr von Fleisch und Wurst“ so Ewald Stath. Das Handwerk würde nach wie vor eine hervorragende Qualität produzierten „und jedes Produkt trägt die eigene Handschrift des Betriebes“. Trotzdem schließen jedes Jahr zwischen 300 und 350 Betriebe. Weiterer Gegenwind, so der Innungsmeister, komme aus Brüssel und Berlin, wo immer wieder mehr Bürokratie sich auftürmt. Hier aufgelistet die neu definierte Verpackungsordnung, eine weitere Ergänzung zur digitalen Kassenführung oder die Reduktionsstrategie für Salz, Fett und Zucker. Die Reformpläne der Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zur beruflichen Bildung wie Mindestvergütung von Auszubildenden in Höhe von 504 Euro werden kritisch gesehen. Man solle die Tarifverhandlungen den Tarifpartnern überlassen, außerdem lägen die Löhne der Auszubildenden bei der Fleischer-Innung bei 540 Euro „und teilweise höher“. Auch bemängelt wurden die Pläne der geplanten Abschlussbezeichnungen „Berufsspezialist“, „Berufsbachelor“ (für Meister) und Berufsmaster. „Man fragt sich, gibt es keine anderen wichtigeren Aufgaben in Deutschland“.

Als erste Gastrednerin wurde im Kreis der Fleischer-Innung Amtstierärztin Dr. Kerstin Herfen vom Amt für den Ländlichen Raum, Umwelt, Veterinärwesen und Verbraucherschutz begrüßt. Sie erwähnte in ihren ersten Sätzen die Transporte von lebenden Tieren über längere Strecken „zum Teil bis in die Türkei und nach Usbekistan“. Darunter Zuchttiere die zum Teil hochtragend sind und über viele Tage unterwegs sind. Hier wurden Transporte beobachtet die mit ihren Fahrzeugen bei unter 15 Grad minus tagelang standen. Hier gäbe es andere Möglichkeiten diesen Ländern zu helfen. Angeführt wurde das Beispiel von Sperma das geliefert werden könnte. Auch bat sie um Verständnis für Kontrollen an Schussgeräten. Hier würde sich im Laufe der Zeit auch bei den Schlachtern Dinge einschleichen die es gilt abzustellen und es besser zu machen. Man versucht nun den Mitarbeitern Hilfen in Form einer Fortbildung in diesem Bereich anzubieten. „Denn wir sind froh über jeden Regionalen den wir halten können“. Der zweite Gast war der neue Berufsschullehrer Fred Narewski der Zahlen dabei hatte. So sind im ersten Lehrjahr im Fleischerhandwerk 13 Fleischer und fünf Verkäuferinnen, im zweiten Lehrjahr 5 Fleischer und drei Verkäuferinnen und im dritten Lehrjahr vier Fleischer und zwei Verkäuferinnen. Sein Dank ging an die Betriebe die jungen Menschen mit Migrationshintergrund einstellen. Im Moment sind dies zwei Fleischer „die jungen Leute sind sehr motiviert“.  Bei diesen wolle man die Fachsprache explizit fördern. Von der Obermeistertagung in Würzburg berichtete anschließend der stellvertretende Obermeister Fred Laux. Hier seien verschiedene Themen angesprochen worden. Unter anderem die Verordnung für Waren ohne Verpackung über die Theke. Hier dürfe vom Kunden kein Behälter über die Theke gereicht werden.  Vielmehr solle die Waren in Papier, der Behälter auf die Theke gestellt werden und dann die Ware in diesen Behälter gelegt werden. Nach der Genehmigung der Jahresrechnung und des Haushaltsplanes, vorgelegt vom Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stefan Laßmann, wurden die Themen noch im kleinen Kreis debattiert. kdh


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