28.04.2021
Kategorie: Bäcker, Kreishandwerkerschaft

Auszeichnungen für Brote


Deutschland ist Brotweltmeister. Kaum ein Volk wird um sein Brot und seine vielen Brotsorten so beneidet wie es die Deutschen sind und seit Menschengedenken gehört der Bäcker zu einem der ältesten Handwerke überhaupt. Und auch der Landkreis Limburg-Weilburg kann sich glücklich schätzen, so viele Bäckerinnen und Bäcker in seiner Handwerksrolle zu haben. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und die Bewertung der Erzeugnisse der Bäcker liegt dann im Geschmack der Kunden und lässt sich dann am Kaufverhalten ablesen. Doch auch die Bäckerinnen und Bäcker legen selber die Messlatte für ihre eigenen Erzeugnisse sehr hoch an. Daher lassen heimische Betriebe ihre Erzeugnisse einmal im Jahr von einem neutralen Bewerter und Fachmann bewerten und einordnen. Und dies auch in Corona-Zeiten, wenn auch in abgespeckter Version. Wie von Innungsmeister Peter Krekel zu hören war, wurde in den Räumlichkeiten der Bäko auch in diesem Jahr eine Brotprobe angeboten. „Dafür haben wir aber auf eine öffentliche Prämierung und der anschließenden Jahreshauptversammlung verzichtet“ so Peter Krekel, der sich an einem der vier Prüfungstage gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Stefan Laßmann einfand. Sie begrüßten unter anderem den Prüfer des Brottestes Michael Isensee aus Lehrte bei Hannover, der schon seit vielen Jahren nach Limburg kommt. Und dies nicht etwa um die Erzeugnisse mit Schulnoten einzuteilen, sondern mit dem Ergebnis der Bewertung den Betrieben Tipps mitzugeben ihre Erzeugnisse für den Kunden besser zu machen. Und Michael Isensee hat nicht nur eine feine Zunge, sondern muss auch über eine feine Nase verfügen. „Hier sind getrocknete Karotten drin“ stellte er fest, nachdem ihm eine Scheibe des zu testenden Brotes gereicht wurde. Dies wurde ihm dann von neutraler Seite auch bestätigt, denn Michael Isensee besteht nicht nur auf seine eigene Meinung, um am Ende die Erzeugnisse in „Gold“ oder „Silber“ einzuordnen. Er lässt seinen eigenen Eindruck bestätigen dem dann die Kriterien Geruch, Geschmack und Konsistenz einzuordnen sind. Mit teilweise recht drastischen Ergebnissen. „Null Geschmack“ so bei der Bewertung eines Mehrkornbrotes. Nicht anders fiel das Ergebnis bei einem Dinkel-Apfel-Brot aus. Hier fiel dem Fachmann die Wahl der Apfelsorte auf. Keinen Jonathan-Gold „der ist zu süß“, vielmehr soll ein Boskop genommen werden „um Geschmack rein zu kriegen“. Standen Brote im Mittelpunkt, waren für Michael Isensee aber auch noch Brötchen und feine Backware zu testen. Selber kein Freund von einem Käsekuchen musste er an diesem Tag aber ein Bravo aussprechen. „Sehr fruchtig, nicht zitronig, richtig geil“ so das Fazit nach einem Käsekuchenstück um anschließend die Geschmacksnerven wieder mit einem Schluck Wasser zu aktivieren. Denn insgesamt gab es beim Brot  101 abgegebene Proben  davon 69 mit sehr gut, 29 mit gut bewertet und drei nicht prämiert. Bei den Brötchen waren es 52 abgegebene Proben davon 32 mit sehr gut, 19 mit gut bewertet und eine wurde nicht prämiert. Teilgenommen haben die Bäckereien Huth aus Limburg, Laux aus Villmar, Lehnert aus Niederhadamar, Sabel aus Niederhadamar, Nordhofen aus Dehrn, Krekel aus Lahr, Roth aus Oberbrechen, Simon aus Ellar, Stefan Jung aus Linter,  Die Mädels von der Bäckerei Jung aus Obertiefenbach Schäfer aus Limburg. kdh


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